Mehr als drei Milliarden Euro geben deutsche Unternehmen jedes Jahr für kleine Geschenke aus – mehr als für Onlinewerbung oder Hörfunkspots. Die Kunden nehmen die Giveaways gerne an. Beschenkt werden Kunden und solche, die es noch werden sollen. „Mit den kleinen Geschenken verfolgen Unternehmen eine klare Strategie: Sie sollen neue Kunden locken, einen Markennamen stärken oder Sympathie für das Unternehmen schaffen“, schreibt der Berliner „Tagesspiegel“ in einem Artikel. Stimme die Qualität und gefalle das Giveaway dem Verbraucher, könne das durchaus seine Kaufbereitschaft beeinflussen. „Werbegeschenke lösen ein Verpflichtungsgefühl aus“, wird Tobias Vogel von der Universität Mannheim zitiert. Je teurer das Geschenk, desto stärker fühlten sich Konsumenten verpflichtet und desto eher kauften sie später tatsächlich ein Produkt der beworbenen Marke.
Weil die Giveaways – zum Beispiel in Form von Schokoladen-Logos oder komplett nachgefertigten Produkten aus der süßen Masse als Sonderanfertigung – in der Anschaffung meist billig sind, können sie sich auch sehr kleine Unternehmen leisten. Aus den aktuellen Zahlen des Gesamtverbandes der Werbeartikelwirtschaft (GWW) geht hervor, dass selbst Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern im Jahr durchschnittlich 1430 Euro für Giveaways ausgeben. Handwerker verteilen zum Beispiel Zollstöcke aus Schokolade oder Zahntechniker beschenken ihre Kunden mit schmackhaften Zähnen.
„Der Vorteil der kleinen Werbeartikel: In der Regel nehmen die Verbraucher sie gerne an – anders als etwa Fernsehwerbung, die sie oft als störend empfinden“, schreibt der „Tagesspiegel“. Denn ein Giveaway sei ein starker Sympathieträger und schaffe eine Verbindung zwischen Kunden und Unternehmen. Damit das Präsent gut bei den Kunden ankomme, müsse es vor allem eine gute Qualität haben. „Geht ein Werbeartikel schnell kaputt, fällt das auf das werbende Unternehmen zurück“, wird der GWW-Vorsitzende Patrick Politze in dem Artikel zitiert. Dass ist bei Werbegeschenken aus Schokolade wohl eher selten der Fall. Denn bevor sie verderben können, haben die Adressaten sie in der Regel schon aufgefuttert und erinnern sich mit Wohlbehagen an den Spender.